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Realisierungen

Vorgestern hab ich in meiner Präsenz-Meditation zwei Dinge gesehen / realisiert.

Zum einen hatte ich eine spezifische Idee über die Zukunft, welche einfach in sich zusammengebrochen ist – ich hab erkannt, das es eine Idee ist und nichts mit der Realität zu tun hat. Dadurch ist es wie ein Kartenhaus zusammengebrochen. Der Verstand hat es immer wieder aufgebaut und es ist immer wieder zusammengebrochen.

Zum anderen hat sich plötzlich mein „Ich“ entfernt. Als wäre es zur Seite gegangen. Und dann hab ich eine Verbundenheit mit allem gespürt… ein weites „ich“, das in Allem ist. Eine Form von Einheit.

Das ging in der gestrigen Meditation so weiter mit den zusammenfallenden Kartenhäusern. Jedesmal, wenn ich einen Gedanken losgelassen hab und der Verstand still war, hab ich eine Art subtile innere Anspannung gefühlt – als würde ich etwas festhalten.

Heute früh hab ich mich einfach nur auf die Couch gesetzt und da-sein „geübt“. Da hab ich Gedanken wie Seifenblasen wahrgenommen, die meine Wahrnehmung mit sich nehmen… sobald sie zerplatzt sind, ist meine Wahrnehmung wieder bei mir gewesen. Immer, wenn ich wieder bei mir war, war ich präsent – und in der Präsenz ist alles da… es besteht da keine Möglichkeit, irgendwas zu verstecken oder nicht zu fühlen. Weil dann wäre man nicht mehr „da“, sondern würde vor sich selbst davonlaufen.

In diesem „hier-sein“ ist eine tiefe Entspannung. Ich verstehe nun, wie unfassbar erleichternd es sein muss, diese tiefe Realisierung zu haben, das Gedanken mit der Realität nichts zu tun haben. Als wäre das Gewicht der Welt von deinen Schultern genommen.

Ich hab dabei auch erkannt, das dieses „hier-sein“ und „nicht-hier-sein“ sich rythmisch abwechseln und das das ein ganz natürlicher Prozess ist. Wann immer „hier-sein“ sich anstrengend anfühlt, ist es Zeit das zu tun, worauf ich gerade Lust habe.

In diesem ganzen Prozess ist es so, als hätte ich einen Fahrplan. Es ist so, als wäre ich immer schon „erleuchtet“ gewesen, nur hatte ich keine Zeit dafür. Mein ganzes Leben wusste ich, wie das aussieht, wie ich dorthin komme, wie es sich anfühlt – begleitet von vielen kleinen Einblicken in die Welt ohne dem künstlichen „Ich“. Es ist unser natürlicher Zustand und ich hab ihn nie ganz vergessen. Diese Tatsache hat es mir ermöglicht, dieses (für mich) extrem schwierige Leben zu überleben – weil ein Teil von mir nie „eingeschlafen“ ist.

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