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Die Mechanik des Ego

Die letzten Monate hatte ich oft 1x die Woche einen Breakdown, meist an einem Sonntag oder Montag, wo ich viel Zeit habe und oft vorm Computer hocke. An den Tagen, wo ich zu tun hab und abgelenkt bin, gehts mir besser. Logisch – wenig zu tun führt zu mehr Gedanken und die sind meist nicht sonderlich positiv. Warum das so ist, hab ich nie hinterfragt.

Letztens hatte ich ein Fahrsicherheitstraining und kam körperlich und mental völlig erschöpft am Abend nachhause. Es ging mir großartig, ich hab nur Liebe gespürt und das meiner Schnifi gegenüber ausgedrückt. Dann hab ich mich allerdings gefragt, warum ich mich gerade so fühle und da wurde mir klar, das es an der Erschöpfung liegt – die zur Folge hat, daß das was wir als Ego bezeichnen, nicht so einen starken Grip auf mich hat. Ich hatte ausserdem den ganzen Tag keine Zeit für negative Gedanken, weil ich sehr stark aufs Fahren fokussiert war (um nicht zu sterben).

Da hab ich erkannt, was dieses Ego mit uns macht – das es eine unpersönliche Mechanik ist, die uns klein und dumm hält, so daß wir nicht erkennen wer wir sind und unseren Roboter-Alltag für das Normalste auf der Welt halten. All die negativen Gedanken, die uns „in Schach“ und in unserem mentalen Gefängnis halten, wo wir uns klein, unfähig, schwach, ängstlich, depressiv fühlen, kommen von dort. Es sind nicht unsere Gedanken und – wir sind nicht diese Gedanken! Wenn wir nicht mehr auf diese Gedanken reagieren, haben sie keine Macht über uns – aber das muss einem erst bewusst werden.

Wir verteufeln das Ego bis zu einem Punkt, wo wir uns selbst verleugnen (zumindest in der spirituellen Community). Dabei „sind“ wir das Ego, wir sind ein Ich und es ist großartig. Wir sind großartig… das „Ich“, ob klein oder groß, Bewusst oder weniger Bewusst, ist großartig. Es ist ein „Zoom“ eines größeren Ich´s, das sich in der kleinen Version erleben will… es ist dabei Ein uns das Selbe. Das Kleine ist das Große und umgekehrt.

Das Ego, das so destruktiv ist, ist eine Mechanik… die nichts mit unserem tatsächlichen Ich zu tun hat. Diese Mechanik zu erkennen und zu „transzendieren“, sprich ignorieren, den Fokus auf das zu legen, was wir wollen und nicht auf das was wir nicht wollen und uns nicht ablenken zu lassen von der kleinen fiesen inneren Stimme, die uns soviel Unfug über uns erzählt, führt zu unendlicher innerer Freiheit.

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