Gestern hatte ich ein starkes Bedürfnis nach Nähe. Dabei hab ich mich gefragt, ob ich das wirklich erfüllen muss oder ob es nur temporär ist. Hab dann eine Freundin angerufen und wir hatten einen schönen, erfüllenden Abend.
Dieses Gefühl von Erfülltheit ist allerdings temporär. Wir suchen immer im "Aussen" nach etwas, das unsere Bedürfnisse erfüllt. Alles ausserhalb von uns, ist allerdings gezwungenermaßen temporär.
Das was dauerhaft, stabil und immer unveränderlich da ist, ist die Wahrnehmung. Das Bedürfnis nach etwas findet in diesem Raum der Wahrnehmung statt. Die Wahrnehmung (unser wahres "ich") verliert sich in dem Bedürfnis - hält sich selbst für das Bedürfnis - und ist somit gebunden und nicht frei.
Diese Identifikation ist das, was Leiden verursacht.
Als ich heute im Schneidersitz meditiert habe, haben nach etwa 20 Minuten meine Beine zu schmerzen begonnen. Da hab ich erkannt, das dieser Schmerz ein großartiges Tor zur Freiheit von Identifikation ist.
Bin ich der Schmerz? Wem gehört der Schmerz? Bin ich der Körper? Was ist Schmerz? Ein Gefühl von Heiss, Kalt?
Ich hab den Schmerz also nur wahrgenommen und ihn so gelassen, wie er ist - ohne ihn verändern zu wollen.
Interessante Erfahrung. Ob das beim nächsten Bedürfnis auch so klappt?
Yesterday, I had a strong need for closeness. I wondered whether I really needed to fulfill it or if it was just temporary. So, I called a friend, and we had a beautiful, fulfilling evening.
However, this feeling of fulfillment is temporary. We always search for something outside of ourselves to satisfy our needs. But everything external is, by its very nature, temporary.
What is permanent, stable, and always unchanging is awareness. The need for something arises within this space of awareness. Awareness—our true self—gets lost in the need, mistakes itself for the need, and is therefore bound and unfree.
This identification is what causes suffering.
While meditating in a cross-legged position today, my legs started hurting after about 20 minutes. That’s when I realized that this pain is an incredible gateway to freedom from identification.
Am I the pain? To whom does the pain belong? Am I the body? What is pain? A sensation of heat, cold?
So, I simply perceived the pain and let it be as it was—without trying to change it.
An interesting experience. Will it work the same way with the next need?